Die IFAT Munich ist die weltweit führende Fachmesse für die Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Sie bietet innovative Lösungen für industrielle und kommunale Herausforderungen.
Das Fraunhofer IKTS präsentiert neuartige Werkstoffe und Technologien zur Wasseraufbereitung, zum Nährstoffrecycling und für eine dezentrale Sauerstoffproduktion.
Stand 338, Halle B2
München
Messe München
13. Mai 2024 - 17. Mai 2024
Mit der 2017 novellierten Klärschlammverordnung ist es verpflichtend, den in Klärschlämmen vorhandenen Phosphor zurückzugewinnen. Vielversprechend ist eine lokale Klärschlammverwertung. Im Verbundprojekt »DreiSATS« wurde für die Region »Mitteldeutsches Dreiländereck Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen« eine Prozesskette für ein dezentrales Phosphorrecycling aus Klärschlämmen entwickelt und demonstriert. Das Fraunhofer IKTS entwickelt für die prozessintegrierte Schwermetallabtrennung temperatur- und chemikalienbeständige keramische Heißgasfiltersysteme. Weiterhin arbeitet das Fraunhofer IKTS an Methoden zur Bewertung der daraus entstehenden Aschen in Hinblick auf Toxizität und Nährstoffeigenschaften.
Persistente organische Schadstoffe, wie z. B. Veterinär- und Humanpharmaka, Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalien reichern sich in der aquatischen Umwelt an. Ein vollständiger und rückstandsfreier Abbau ist mit den herkömmlichen Verfahren der Wasseraufbereitung kaum möglich. Vor diesem Hintergrund entwickelte das Fraunhofer IKTS gemeinsam mit Partnern im Verbundprojekt »MemPhOx« funktionshybride, zu Stacks kombinierbare Filtrations-Photokatalyse-Materialverbundsysteme. Dabei wurden keramische Mikrofiltrationsmembranen im Planar- oder Tubulardesign, mit photokatalytisch hochwirksamem Titandioxid beschichtete zelluläre keramische Strukturen und energieeffiziente, langlebige und umweltfreundliche UV-LED zur Anregung der katalytischen Reaktion zu Stacks zusammengeführt und in kontinuierlich betriebene Aufbereitungsanlagen integriert.
Kläranlagen bringen Sauerstoff in Form von Luft in Belebungsbecken ein, um die Nitrifikation durch Mikroorganismen zu fördern. Hochkonzentrierter Sauerstoff wird benötigt, um Spurenstoffe aus Abwässern mittels Ozonung zu beseitigen. Bisher ist die Produktion von hochreinem Sauerstoff teuer. Das Fraunhofer IKTS hat ein energieeffizientes Membrantrennverfahren entwickelt, mit dem die Kosten für die dezentrale Sauerstoffbereitstellung merklich gesenkt werden können. Davon profitieren auch weitere O2-Anwendungen.
Das Fraunhofer IKTS entwickelt Membranen von kleinen Geometrien im Labormaßstab bis hin zu großtechnischen Mehrkanal-Rohrmembranen mit einer Länge von bis zu 1,2 m. Ein wichtiger Schritt zur industriellen Anwendung ist das Upscaling der Membranproduktion auf Membrangeometrien mit einer hohen aktiven Membranfläche. Für verschiedene Prototypen stehen daher Pilotproduktionslinien zur Verfügung. Mikrofiltrations-, Ultrafiltrations-, Nanofiltrations- und Zeolith-A-Membranen konnten so bereits realisiert werden.
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS